Geschichte

Großdeinbach ist ein liebens- und lebenswerter Ort, der trotz seiner Stadtnähe seinen dörflichen Charme nicht verloren hat. Schon vor beinahe 2000 Jahren herrschte im Großdeinbacher Gebiet reges Leben. Von den Wachtürmen und Kastellen aus - Kleinkastell Kleindeinbach, Kastell Freimühle und Schirenhof - überwachten und kontrollierten römische Legionäre den Limes, welcher quer durch das Großdeinbacher Gebiet lief.

Die erstmalige Besiedlung erfolgte laut Forschungsergebnissen vor dem Jahre 1000, vermutlich während der fränkisch-karolingischen Zeit von Lorch aus. Als erster Siedlungsplatz der "Deinbacher" kann das quellenreiche Hag im kleinen Haselbachtal angenommen werden. Erste urkundliche Erwähnung findet der Ort 1271 und 1275 allerdings unter dem Namen Tainbuch bzw. Tainbuoch. Im Laufe der Zeit entstanden die Siedlungen Kleindeinbach, Hangendeinbach, Wustenriet, Radelstetten, Waldau, Haselbach-Söldhaus.

Durch königliches Dekret vom 27. Oktober 1810 erhielt die Gemeinde Großdeinbach als Stabsgemeinde ihre Selbständigkeit und wurde beträchtlich vergrößert. Das Gemeindegebiet reichte nun vom Leintal im Norden bis zum Aasrücken im Süden. Es umfaßte dabei folgende Gemeindeteile: Groß-, Klein-, und Hangendeinbach, Wustenriet, Waldau, Haselbach-Söldhaus, Pfersbach, Lenglingen, Radelstetten, Schnellhöfle, Beutenhof, Sachsenhof, Ziegerhof und Wetzgau, das allerdings 1939 nach Schwäbisch Gmünd zwangsweise eingemeindet wurde.

Die Verwaltung erfolgte jahrelang durch Bauernschultheiße. Erst im Jahre 1858 wählten die Bewohner einen Verwaltungsfachmann.

Während der wechselvollen Geschichte mussten die Orte der Gemeinde Großdeinbach und ihre Bewohner oftmals großes Elend, Not und Leid ertragen. Furchtbar wirkte sich auch der "Dreißigjährige Krieg" von 1618 bis 1648 aus. Dieser Krieg brachte verheerende Hungersnöte und die Pest mit sich, der unzählige Menschen zum Opfer fielen. Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts stürzten die Einwohnerschaft nach Phasen des Aufbaus wieder in unsägliches Leid. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten noch viele Vertriebene aufgenommen und integriert werden.

Das ehemalige Bauerndorf Großdeinbach, das noch anfangs der 60er Jahre etwa 6 hauptberufliche und über 20 nebenberufliche Landwirte aufwies, wandelte sich im Laufe der Zeit zum Arbeiterwohnort mit noch zwei haupt- und drei nebenberuflichen landwirtschaftlichen Betrieben. Dieser Strukturwandel zeigt sich auch in den Teilorten.

Am 1. März 1972 wurde die Gemeinde Großdeinbach im Zuge der Gebietsreform durch Mehrheitsbeschluss der Bürger nach Schwäbisch Gmünd eingemeindet. Als Folge dieser Eingemeindung lösten sich die Teilorte Pfersbach (nach Mutlangen), Lenglingen (nach Göppingen) und Schnellhöfle mit Beutenhof (nach Lorch) von der ehemaligen Muttergemeinde. Für den Stadtbezirk Großdeinbach, Klein- und Hangendeinbach, Wustenriet, Waldau, Haselbach-Söldhaus, Sachsenhof, Radelstetten und Ziegerhof wurde ein Ortschaftsrat gebildet, der die Interessen der Gemeinde gegenüber der Stadt zu vertreten hat.

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